Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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stellung des Erhabenen verknüpft ist, ja, dass wo es 
in Kraft tritt, das Erhabene entweicht. Niemand kann 
das Erhabene weniger wahrnehmen als der Feigling. 
Einfache Leidensgröße und völlige Zerstörung da- 
gegen wirken erhaben, ganz abgesehen davon, ob sie 
zu uns in Beziehung stehen oder nicht. Stiinden wir 
jenseit aller Gefahr und Schmerzensmöglichkeiten, 
so wirkte ihre Wahrnehmung in Bezug auf andere 
nicht weniger erhaben. Nicht weil Schmerz und 
Gefahr ihrer Natur nach erhaben sind, sondern weil 
ihre Betrachtung, Mitleid oder Tapferkeit erweckend, 
den Geist erhebt und niedrige Gesinnung damit aus- 
schließt. Nicht so oft wird die Schönheit als etwas 
Erhabenes empfunden, denn in mancher Art rein ma- 
terieller Schönheit ist, wie Burke bemerkt, Kleinheit 
eines ihrer Elemente. Wer aber nie empfunden hat, 
dass es eine Schönheit gibt, die nicht klein ist, und 
dass sie eine Quelle des Erhabenen ist, hat die Be- 
deutung des Idealen in der Kunst noch nicht ver- 
standen. Ich will mich nicht, während ich das Ver- 
hältnis des Erhabenen zur Größe untersuche, in fein- 
gesponnene Theorien verwickeln. Ich stelle mich 
auf den umfassendsten Standpunkt und sage, Er- 
habenheit ist überall vorhanden, wo der Geist er- 
hobenbwird; d. h. wo er 
ihn hinausreicht und es 
etwas betrachtet, was 
als solches erkennt. 
über 
Dies 
ist die einfach philologische Bedeutung des Wortes, 
abgeleitet von sublimio; sie ist klarer und über- 
zeugender als jede metaphysische oder fest begrenzte
	        
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