40
Mittel. Die Kunst kommt ihr am nächsten, wo sie
am unerklärlichsten ist. Die am wenigsten begreif-
liche Ausführung, die die Imitation verschmäht, ist
daher, wenn die übrigen Qualitäten dieselben sind, die
beste.
Die vierte
gender die
Könnens.
Qualität: Unvollständigkeit. je ungenü-
Mittel, um so stärker die Empfindung des
Fünftens:
Entschiedenheit.
Es
muss
der
Anschein
erweckt werden, dass alles unmittelbar und ohne
Zaudern entstanden ist; denn darauf beruht der
Eindruck, dass Gegenstand und Mittel der Darstellung
einander vollkommen entsprechen.
Sechstens: Geschwindigkeit. Sie gewährt den Ein-
druck von Können und Kennen. Von zweierlei Art
Pinselstrichen, die
ist der schnellste
sich in anderer Hinsicht gleichen,
unfehlbar der beste. Sind sie
wahr nach Form und Richtung, so ist die schnell
hingeworfene Linie unfehlbar anmutiger, gleichmäßiger
und mannigfaltiger. Dem Auge wohltuender, kommt
sie den Linien der Natur näher in ihrer Steigerung,
Unbestimmtheit und Einheit.
Ich könnte eine siebente Qualität hinzufügen: Selt-
samkeit. In vielen Fällen ruft sie einen keineswegs
gemeinen oder niedrigen Genuss hervor, obwohl er
schwerlich immer berechtigt sein mag.
Z. B. der Kopf des Ochsen in Rubens ,Anbetung der
Weisen' im Museum zu Antwerpen. Rubens unter-
malt seine Leinewand in horizontaler Richtung mit