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die unangenehmen Ruinen im Vordergrund los wer-
den; statt dessen einige hübsche Bäume pflanzen,
Musikanten holen, und ein Picknick mit Tanz veran-
stalten.
Dieselbe Verbesserung erstreckt sich dann auch auf
das Material, das Claude fertig zur Hand war. Die
Abhänge der Stadt Rom gegen die Cestus Pyramide
bieten nicht nur Linien von auserlesener Mannigfaltig-
keit und Schönheit, sondern jedes ihrer baulichen
Fragmente bildet Stoff zu Betrachtung und Reflexion.
Diese Stätte hat Claude idealisiert zu einer Anzahl
gleichmäßig runder Türme, die nur die Vorstellung
erwecken, unbewohnbar zu sein und an die sich kein
weiteres Interesse knüpft. Die Tempelruine wirkt ein-
druckslos durch Gegenüberstellung der Wassermühle
und unverständlich durch das Auftreten römischer
Soldaten. Das Gleiten der sumpfigen Ströme des
melancholischen Tiber und Arno durch die Cam-
pagna ist an sich wirkungsvoll, aber nicht, wenn wir
die Ruhe ihrer Bewegung durch ein Wehr beein-
trächtigen, ihren vernachlässigten Lauf mit einer hüb-
schen Brücke schmücken und ihre einsame Fläche
mit Booten, Netzen und Fischern bedecken.
Solange solche Werke zur Nachahmung empfohlen
werden, muss Landschaftsmalerei Fabrikware sein,
ihre Leistungen Spielzeug und ihre Beschützer Kinder.
. . . . Seit vielen Jahren haben wir nichts über Tur-
ners Werke vernommen, als Anklagen wegen Man-
gel an Wahrheit. Auf jede Bemerkung über ihre