Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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wären und gleichsam um sie niederzuhalten liegen 
zerstreute viereckige Blöcke von schwarzem Fels 
darauf, Reste mächtiger Gebäude, von denen kein 
Stein auf dem andern geblieben ist. Ein schwerer, 
purpurner, giftiger Dunst dehnt sich flach über die 
Wüste hin, verhüllt ihre geisterhaften Wracke mas- 
siger Trümmer, in deren Rissen das rote Licht bleibt 
wie sterbendes Feuer auf entweihten Altären, und 
der blaue Rücken des Albanerberges hebt sich in den 
feierlichen Raum eines grünen, klaren, stillen Him- 
mels. Wachttürme dunkler Wolken stehen unverrückt 
an den Vorgebirgen der Apenninen. Von der Ebene 
zu den Bergen hin zerschmelzen die eingerissenen 
Wasserbauten, Pfeiler nach Pfeiler, in der Finsternis 
wie verhüllte, zahllose Scharen von Leidtragenden, 
die vom Grab eines Volkes daherkommen"')." 
Darauf hin wollen wir ein paar "ideale" Änderungen 
mit Claudes Landschaft vornehmen. 
Zuerst wollen wir die zahlreichen Abgründe der Apen- 
ninen auf vier Zuckerhüte reduzieren. Dann wollen 
wir den Albanerberg abheben und ihn durch einen 
großen Erdhügel ersetzen. Wir wollen den größten 
Teil des Aquädukts niederreißen und nur zwei Bogen 
stehen lassen, damit ihre lange Unendlichkeit nicht 
peinlich monoton wirkt. Statt des purpurnen Nebels 
und der untergehenden Sonne wollen wir klaren blauen 
Himmel setzen, mit runden weißen Wolken; wir wollen 
 Übersetzt von Stefan George. „Blätter 
Band IV, dritte Folge, Seite 127 u. 128. 
,für 
die 
Kunst".
	        
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