Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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llIlS 
die 
Größe 
irdischer 
Feierlichkeit 
nahe 
ZU 
brin- 
gen, nicht aber die Herrlichkeit himmlischer Freude. 
Kommen wir von diesen Nebendingen zur Behand- 
lungl der körperlichen Gestalt, so ist es klar, dass 
was dem menschlichen Leib an typischer Schönheit 
eignet, ihm in seiner Darstellung als Geisteswesen 
gewahrt bleiben muss. Die Typen und Proportionen, 
die sich aus dem Vergleich der edleren Individuen 
des Geschlechts ergeben, müssen dafür zusammen- 
gefasst werden. So die Muskelentwicklung, die zur 
vollkommenen Schönheit des Körpers gehört. Was 
aber bloße Kraft ausdrückt, oder was als Resultat 
anstrengender Arbeit und Übung erscheint, ist unzu- 
lässig. Herkulische Formen sind nicht zu vergeisti- 
gen, denn das geistige Wesen erscheint erniedrigt, 
wenn man vermutet, es wirke durch Impulse, die auf 
Sehnen und Knochen beruhen. Sein Eindruck ist 
immateriell und ewig und nicht durch Übung zu ge- 
winnen. Im allgemeinen ist es richtig, anatomische 
Gliederung soviel wie möglich zu verbergen; selbst 
Michelangelos Anatomie widerstreitet der Göttlichkeit 
seiner Gestalten. Unter den Händen unbegabter Män- 
ner wird der Engel ein anatomisches Präparat. Wie- 
fern es möglich ist, die nackte Gestalt hier zu unter- 
drücken, wage ich nicht festzustellen. Aber ich halte 
es für das Beste, sie so weit wie möglich zu ver- 
bergen; nicht durch lichte, faltenlose Gewänder, die 
ihre Linien markieren, sondern durch die strengen 
Falten gerade herabfallender Gewänder, wie sie vor
	        
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