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herrlicht, und die
offenbart er nur in
ganze Gewalt seiner Schönheit
Engeln, in der Madonna und in
Christus.
Keine Darstellung Christi ist auch nur teilweise ge-
glückt. Selbst die größten Maler bleiben hier unter
ihrem Niveau; besonders Perugino und Fra Angelico.
Leonardo hat auf diesem Gebiet das Höchste erreicht;
aber vielleicht beruht die Schönheit seines in Mai-
land befindlichen Christus-Fragmentes eben so sehr
auf der Undeutlichkeit, die der Verfall bewirkt hat,
als auf seiner ursprünglichen Vollendung. Jeden-
falls ist dieses Cenacolo das schönste was wir haben,
was man auch von Übermalung und Zerstörung sagen
mag. Von kühneren Versuchen, die Gottheit darzu-
stellen, reden wir nicht. Obwohl unwissende Katho-
liken viele Versuche gemacht haben, die Gottesvor-
stellung zu verwirklichen (man denke an die Art,
wie Cellini von dem Petschaft für den Papst spricht);
die edleren unter ihnen haben nie etwas ande-
res beabsichtigt als Symbole darzustellen. Symbole
denkbar höchster Art, aber so sehr nur Symbol, wie
etwa ein Dreieck oder das Alpha und Omega. Aber
auch die skrupulösesten Christen könnten nicht
Wünschen, die Gewalt, die dies von Michelangelo
angewandte Symbol bei Erschaffung Adams und
Evas erreicht hat, für ein anderes Substitut einzu-
tauschen.
Darstellung böser
weil die Erhebung
Geister ist
der Gestalt
besonders
zum Geist,
schwierig,
das Böse