Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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einen Vorzug, vielmehr je heller sie 
besser. Der besondere Zauber dieser 
werden, desto 
Anschauungen 
liegt vielmehr in der Art, wie wir sie erfassen und 
mit einander verschmelzen, als in ihrer Dunkelheit. 
Wir rufen uns nicht nur ein Moment einer angeneh- 
men Erinnerung, eines glücklichen Tages zurück; jede 
einzelne Vorstellung ruft deren vielmehr ein ganzes 
Gedränge wach, das die anderen Herrlichkeiten alle, 
mit denen sie verbunden war, in sich fasst und ab- 
schattet. Auf jeden Moment konzentrieren wir den 
Inbegriff des Tages. Und oft, selbst wenn uns die 
wirklichen Umstände nicht im einzelnen lebendig 
werden  ihr Empfinden und ihre Freude kehren 
uns wieder, wir wissen nicht wie. Mit einer Art 
fruchtbaren Brennspiegels lenken wir den Sonnen- 
schein des ganzen Tages und den vollen Glanz des 
ganzen Morgens auf jede Einzelheit, die wir nachein- 
ander durchleben. Dazu tritt eine lebhaftere Tätig- 
keit des Geistes, denn das willkürliche und spie- 
lende Ergreifen der Punkte, die ihm frommen, und 
sein I-Iin- und Herspringen fördern,  wodurch es 
sich von der einfachen Vorstellung unterscheidet  
lässt sich leichter in der Erinnerung als in der Ge- 
genwart der Dinge ausüben. Wie dies aber auch 
geschehe  und vieles kann ich mir nicht einfach 
aus der Vorstellung erklären  so viel ist mir klar: 
diese Vorgänge, was sie auch seien, sind der bil- 
denden Kunst nicht zugänglich. Denn alle Kunst ist 
in gewissem Sinne Verwirklichung. Sei es auch die
	        
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