Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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an seinem heiligen Ufer und die zarten Staubfäden 
der Kräuter neben seiner inspirierten Katharina. 
Der geniale Künstler, der sich in der zweiten Periode 
seiner Entwicklung befindet, blickt natürlich voll Ver- 
achtung auf die, welche mehr die verschwindenden 
Einzelheiten betrachten, als die Größe der Impression; 
es ist ihm fast unmöglich, den letzten großen Schritt 
in der Kunst zu erkennen, wo beides sich vereinen 
lässt. Er übersieht mit Reynolds, dass Einzelheiten 
durch Einheit des Ganzen vollkommen werden und 
als 
Mittel 
Zll 
einem 
großen 
Zweck 
das 
Zeichen 
voll- 
endeten 
Könnens 
sind. 
Große Kunst 
selbst willen 
die man an 
besteht nicht im Detail, das um seiner 
gesucht wird; wie die Ziegelsteine, 
den Häusern der holländischen Maler 
zählen kann, wie die einzelnen Haare und genaue 
Wiedergabe der Runzeln bei Denner; dies alles ist 
niedere Kunst. Anders steht es um Einzelheiten, 
die sich auf ein großes Ziel beziehen, um der un- 
schätzbaren Schönheit willen, die in Gottes kleinsten 
und geringsten Werken lebt und die in männlicher, 
weiter, impressionistischer Manier behandelt sind. 
Der Meister erfasst die kleinsten Züge mit der- 
selben Geistesgröße und vornehmen Manier wie Dinge 
der Unendlichkeit. Es ist die Größe seiner Manier, 
dass er den besonderen Charakter jeden Dinges zu 
den hohen Qualitäten der Schönheit in Beziehung 
setzt, die ihn mit den höheren Existenzbedingungen 
einen; dass er aber alle untergeordneten, unwesent-
	        
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