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größten Maler hervor. Tintoretto hat hier seine
größte Kraft aufgewandt und die Darstellung wird
unter seiner Hand vornehm. Der Strom fließt
schnell
dahin
unter
dem
Schatten
eines
hohen
Fel-
sens.
Gegenüber
hebt
sich
ein
Dickicht
düstern
Laubes von der aufgeroliten
aus welchem der Glanz des
Tiefe des Himmels ab,
herabfahrenden Geistes
bricht.
Darüber
erstrecken
sich
in
horizontaler
Linie
fleckige
Wolken,
auf
denen
die
himmlischen
Heer-
scharen stehen. Der Täufer selbst ist undeutlich ge-
halten, aber dicht neben seinem erhobenen rechten
Arm steht im schwarzen Schatten der Feind. Har-
pyienartig, kaum sichtbar blickt er mit feurigen
Augen auf Christus herab, um seine Zeit abzu-
warten. Darunter streckt sich aus dem Nebel die
dunkle
Hand
eines
unsichtbaren
Armes
und
hält
ein Netz in den Fluss,
bilden. Im Hintergrund
dessen
werden
Sparren ein Kreuz
die Wurzeln und
unteren Stämme der Bäume von der Wolke abge-
schnitten, und darunter schimmert als schwermütig
leuchtende Vision die grenzenlose Wüste. Darin
sichtbar die einsame Gestalt Christi mit im Gebet
oder
der
Extase
erhobenen
Armen,
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VOlTl
Teufel
versucht
ZU
werden
Rafaels Darstellung des Bethlehemitischen Kinder-
mords wirkt peinlich. Fuseli behauptet, er habe die
Muttergefühle in jedem Stadium des Mitleids und
der Wut in dramatischer Steigerung ausgedrückt.
Wenn er Recht hat, dann hat das philosophische