Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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Verbindung von Zink mit Sauerstoff und gleichzeitig 
von Zinkoxyd mit der Säure besteht. Diese Reak- 
tion tritt ein, weil beide Verwandtschaften vereint die 
Affinität zwischen Sauerstoff und Wasserstoff über- 
winden. 
Wenn der fantasievolle Künstler uns nun erlaubt, seine 
Kombinationskraft mit aller Ehrerbietung unter dem 
Gleichnis von Schwefelsäure darzustellen, und wenn 
wir annehmen, das Bruchteil Zink sei unter den 
zahllosen Bruchteilen verschiedener Metalle in die 
Enge getrieben, und der Sauerstoff verteile und ver- 
mische sich mit zahllosen ununterscheidbaren Gasen, 
so gewinnen wir ein vorzügliches Gleichnis in ma- 
teriellen Dingen von der Wirkung der Fantasie auf 
das Immaterielle. Beide Vorgänge erscheinen uner- 
klärlich; denn so gleichzeitig die chemischen Verän- 
derungen auch vor sich gehen, ihre treibende Kraft 
ist doch die Verwandtschaft der Säure mit dem, was 
noch 
nicht 
existiert. 
Es 
ist 
weder 
Zll 
erklären, 
war- 
um diese Verwandtschaft auf isolierte Atome wirkt, 
noch was des Künstlers Verlangen nach einem noch 
nicht vorhandenen Ganzen zur Wahl der dazu not- 
wendigen Einzelheiten treibt. 
Die Wirkung wäre schon wunderbar, wenn es sich 
nur um zwei Vorstellungen handelte. Eine großartige 
Fantasie aber ergreift nicht nur zwei, sondern alle 
wesentlichen Vorstellungen ihrer Dichtung oder ihres 
Bildes in demselben Moment; und während sie jede 
einzeln bildet, arbeitet sie zugleich mit allen und 

	        
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