Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

Q 
VON 
DER 
FANTASIE 
Imagination bodies forth the forms 
of things unknown. 
Shakespear 
Bisher sind wir nur den Ursachen nachgegangen, auf 
denen unser Genuss der sichtbaren Schöpfung beruht, 
und die graduell auch in jeder getreuen Nachahmung 
der Natur lebendig sein müssen. Diese Quellen der 
Schönheit sind jedoch in keinem großen Werk ein- 
fach von der Natur auf die Kunst übertragen. Sie 
spiegeln immer den Geist wider, durch den sie 
hindurch gegangen sind, und zeigen nach Form 
und Farbe den Ausdruck seines Wesens. Diese künst- 
lerische Umgestaltung bewirkt die Fantasie. 
Es ist nicht unsre Aufgabe, eine volle Darstellung 
und Erklärung dieser Geisteskraft in all ihren Be- 
ziehungen zu geben. Wir wollen nur einen Anhalt 
gewinnen, um Fantasie von ihren falschen Personi- 
fikationen zu unterscheiden; und zwar in Beziehung 
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