Q
VON
DER
FANTASIE
Imagination bodies forth the forms
of things unknown.
Shakespear
Bisher sind wir nur den Ursachen nachgegangen, auf
denen unser Genuss der sichtbaren Schöpfung beruht,
und die graduell auch in jeder getreuen Nachahmung
der Natur lebendig sein müssen. Diese Quellen der
Schönheit sind jedoch in keinem großen Werk ein-
fach von der Natur auf die Kunst übertragen. Sie
spiegeln immer den Geist wider, durch den sie
hindurch gegangen sind, und zeigen nach Form
und Farbe den Ausdruck seines Wesens. Diese künst-
lerische Umgestaltung bewirkt die Fantasie.
Es ist nicht unsre Aufgabe, eine volle Darstellung
und Erklärung dieser Geisteskraft in all ihren Be-
ziehungen zu geben. Wir wollen nur einen Anhalt
gewinnen, um Fantasie von ihren falschen Personi-
fikationen zu unterscheiden; und zwar in Beziehung
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