Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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Natur nach göttlich, wenden sie 
liehen Teil des Menschen. 
sich 
an den 
unsterb- 
Es erübrigen sich aber noch zwei Punkte. 
Wenn die Schönheit sich an unsere moralische 
Seite 
wendet, wie kommt es, dass sie sich in den Werken 
gottloser Künstler iindet, und wie ist es möglich, dass 
diese nach ihr verlangen oder sie begreifen? Und 
wie kommt es, dass Menschen in einem Zustand hoher 
moralischer 
Kultur 
dem 
Einfluss 
sinnlicher 
Schönheit 
gegenüber 
oft 
fühllos 
sind 
und 
sie 
kaum 
als 
Mittel 
geistiger Kultur anerkennen? 
Die richtige Entscheidung dieser beiden Fragen ist 
allerdings der ganze Zweck und das Ziel meiner Ar- 
beit, nämlich der Erweis, dass keine höchste Kunst 
von ruchlosen Menschen geschaffen werden kann. 
Ferner, dass die Vernachlässigung der Kunst als Aus- 
legerin göttlicher Wahrheit für die christliche Welt l 
von üblen Folgen gewesen ist. Schiller hat in seinen 
ästhetischen Briefen behauptet, das Schönheitsbewusst- 
sein habe niemals die Ausübung einer einzigen Pflicht 
gefördert. Diese plumpe, unbegreifliche Falschheit 
wird aber kaum von irgend jemand acceptiert werden, 
da nur wenig Menschen in gewissen Augenblicken 
ihres Lebens nicht Kraft oder Tadel irgend wel- 
cher Art aus äußeren Sinneseindrücken erlangt haben. 
Es ist gar nicht möglich, nur eine kurze Strecke 
mit ruhiger, gelassener Seele über die Erde zu wan- 
deln, ohne Kraft und Stärke aus dem Anblick eines 
Steines, einer Blume zu gewinnen, oder dem Laut JÖAGA 
43k.  "i!
	        
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