Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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Teufel austreiben  Beelzebub, und seinen Fliegen- 
gott in jedem Alabastergefäß mit köstlicher Narde. 
Eifern um Gott hält es für Wut auf Menschen; 
Glaube und Ehrfurcht geht ihm verloren, da es bei- 
des nicht begreift. Rohes Gefühl wandelt Barmher- 
zigkeit in Lust, Mitleid in Hochmut. Jede Tugend 
bewirft es mit Kot. Aber der wahre, christliche Geist 
erkennt sein eigen Bild, wo es vorhanden ist. Er 
sucht was er liebt, und zieht es aus Höhlen und 
Gruben hervor; er glaubt an sein Dasein auch wo 
er es nicht sieht, und wendet die Augen vom Anblick 
der Eitelkeit ab. So legt er sich lindernd über alle 
Fehler und Ecken des menschlichen Herzens, wie 
der Schnee vom Himmel über die harten, schwarzen, 
zerrissenen Bergfelsen; er folgt getreulich seinen Spu- 
ren, schafft Licht für sie, und es muss ein unersteig- 
lieh steiler, schroffer Felsen sein, den er nicht mil- 
dernd 
bedecken 
kann. 
Am 
meisten 
wird 
der 
ideale 
Charakter 
menschlicher 
Züge durch den Ausdruck von Hochmut, Sinnlichkeit, 
Furcht und Grausamkeit zerstört. Zumeist vom Hoch- 
mut als dem zerstörendsten, niedrigsten, ursprüng- 
lichsten Laster. Niedrig, weil es so töricht ist; denn 
bestenfalls besagt es, dass unsre Augen nur herab 
schauen und nie über unsere eigene Höhe hinaus 
geblickt haben. Keine Vornehrnheit der Züge, die da- 
durch nicht zerstört würde. Der erste Schritt zur 
Veredlung 
Eitelkeit. 
des Antlitzes geschieht 
Nichts steht dem mehr 
durch Abtun 
entgegen als 
der 
die
	        
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