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Teufel austreiben Beelzebub, und seinen Fliegen-
gott in jedem Alabastergefäß mit köstlicher Narde.
Eifern um Gott hält es für Wut auf Menschen;
Glaube und Ehrfurcht geht ihm verloren, da es bei-
des nicht begreift. Rohes Gefühl wandelt Barmher-
zigkeit in Lust, Mitleid in Hochmut. Jede Tugend
bewirft es mit Kot. Aber der wahre, christliche Geist
erkennt sein eigen Bild, wo es vorhanden ist. Er
sucht was er liebt, und zieht es aus Höhlen und
Gruben hervor; er glaubt an sein Dasein auch wo
er es nicht sieht, und wendet die Augen vom Anblick
der Eitelkeit ab. So legt er sich lindernd über alle
Fehler und Ecken des menschlichen Herzens, wie
der Schnee vom Himmel über die harten, schwarzen,
zerrissenen Bergfelsen; er folgt getreulich seinen Spu-
ren, schafft Licht für sie, und es muss ein unersteig-
lieh steiler, schroffer Felsen sein, den er nicht mil-
dernd
bedecken
kann.
Am
meisten
wird
der
ideale
Charakter
menschlicher
Züge durch den Ausdruck von Hochmut, Sinnlichkeit,
Furcht und Grausamkeit zerstört. Zumeist vom Hoch-
mut als dem zerstörendsten, niedrigsten, ursprüng-
lichsten Laster. Niedrig, weil es so töricht ist; denn
bestenfalls besagt es, dass unsre Augen nur herab
schauen und nie über unsere eigene Höhe hinaus
geblickt haben. Keine Vornehrnheit der Züge, die da-
durch nicht zerstört würde. Der erste Schritt zur
Veredlung
Eitelkeit.
des Antlitzes geschieht
Nichts steht dem mehr
durch Abtun
entgegen als
der
die