Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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tische Betrachtung, als diese verfluchten Sports, in 
denen der Mensch sich selbst zu Katze, Tiger, Schlange 
und Alligator zugleich macht, und alle Listen und 
Grausamkeiten zusammenfasst und ausübt, die die 
Bestien im Kampf ums Dasein sparsam und zeitweilig 
gegeneinander anwenden. . . . . 
Ich gehe dann über zur Betrachtung von Pflanzen 
und ihrer Lebensempfindung von Freude und Schmerz. 
Sensitive Naturen erheben ihre Sympathie zu der 
Vorstellung, dass die Pflanzen Lebensempfindung be- 
säßen, wie Shakespear es uns durch die süßen 
Stimmen Ophelias und Perditas künden lässt. Und 
jede noch so unentwickelte Seele ist nicht ohne Ge- 
fühl für die Freude, die in Dingen ohne Atem lebt, 
und niemand ohne instinktives Entzücken an den Er- 
scheinungen solcher Freude. 
2. IHRE ENTWICKLUNG 
Die ästhetische Betrachtung eröffnet uns erstens die 
Möglichkeit das Glück aller lebenden Kreatur mit- 
zugenießen. 
Zum zweiten erkennen wir die Schönheit der niederen 
Kreatur, je mehr sie den Maßstab moralischer Voll- 
kommenheit erreicht, an dem wir uns selbst messen. 
Zum dritten müssen wir wieder von unserem Richter- 
stuhl herabsteigen und in gewisser Weise zugeben, 
dass jedes Geschöpf Gottes gut ist, und eine be- 
stimmte Pflicht und Obliegenheit zu erfüllen hat, die 
dem Wohlbefinden aller frommt.
	        
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