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tische Betrachtung, als diese verfluchten Sports, in
denen der Mensch sich selbst zu Katze, Tiger, Schlange
und Alligator zugleich macht, und alle Listen und
Grausamkeiten zusammenfasst und ausübt, die die
Bestien im Kampf ums Dasein sparsam und zeitweilig
gegeneinander anwenden. . . . .
Ich gehe dann über zur Betrachtung von Pflanzen
und ihrer Lebensempfindung von Freude und Schmerz.
Sensitive Naturen erheben ihre Sympathie zu der
Vorstellung, dass die Pflanzen Lebensempfindung be-
säßen, wie Shakespear es uns durch die süßen
Stimmen Ophelias und Perditas künden lässt. Und
jede noch so unentwickelte Seele ist nicht ohne Ge-
fühl für die Freude, die in Dingen ohne Atem lebt,
und niemand ohne instinktives Entzücken an den Er-
scheinungen solcher Freude.
2. IHRE ENTWICKLUNG
Die ästhetische Betrachtung eröffnet uns erstens die
Möglichkeit das Glück aller lebenden Kreatur mit-
zugenießen.
Zum zweiten erkennen wir die Schönheit der niederen
Kreatur, je mehr sie den Maßstab moralischer Voll-
kommenheit erreicht, an dem wir uns selbst messen.
Zum dritten müssen wir wieder von unserem Richter-
stuhl herabsteigen und in gewisser Weise zugeben,
dass jedes Geschöpf Gottes gut ist, und eine be-
stimmte Pflicht und Obliegenheit zu erfüllen hat, die
dem Wohlbefinden aller frommt.