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dass die Vorstellung von
bunden ist. Denn nicht
Schönheit je damit
auf die Reinheit an
ver-
sich
kommt es an, sondern auf die aktive Bedingung
der Substanz, so dass, sobald sie sich kristallisiert
oder in Blüte tritt, ein Gefühl aktiver oder wirk-
licher Reinheit eintritt, das in dem verkalkten caput
mortuum nicht empfunden wurde. Wiederum glaube
ich, dass das, was wir in der Farbe rein nennen,
von der vollen Energie ihrer Strahlen abhängt. Denn
wenn diese, von zusammengesetzten Tönen überwäl-
tigt und getötet, wert- und wirkungslos werden, ist
Fäulnis das notwendige Ergebnis; so lange dagegen
alle zusammenwirken, ob nun neben einander oder
eine durch die andere als Pigment gesehen, und die
ganze farbige Materie mitspielt in der erwünschten
Harmonie, keine die andere erdrückt noch ertötet
dann
ist
das
Resultat
Reinheit.
Demnach
ist
UIIS
Reinheit ein Ausdruck der beständigen Gegenwart
und Energie der Gottheit, durch die alle Dinge sind
und Leben und Bewegung haben. Fäulnis wirkt immer
peinlich als Begleiterscheinung von Unordnung und
Verfall und Zeichen, dass die göttliche Erhaltungs-
kraft gewichen ist. Und die praktischen Analogien
des Lebens verstärken dies instinktive Empfinden durch
zahllose und unwiderstehliche Assoziationen. Da sehen
wir die immer gleiche Verknüpfung äußerer Fäulnis
mit seelischer Faulheit und Erniedrigung, körperlicher
Lethargie und Krankheit. Die entgegengesetzten An-
zeichen von Frische und Reinheit, die zu jeder ge-