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5. VON DER REINI-IEIT ODER DEM
SYMBOL GÖTTLICI-IER ENERGIE
Es mag seltsam erscheinen, dass ich bei Aufzählung
göttlicher Attribute das sichtbarste fortgelassen habe.
Aber es wäre nicht logisch, eine aktuelle Substanz
oder Motion mit bloßen Bedingungen und Modi des
Seins zu klassiiizieren.
Und obwohl die Liebe zum Licht ein instinktiverer
Trieb des menschlichen Herzens ist als jeder andere,
ist die bloße Freude daran kaum von dem Bewusst-
sein seiner Notwendigkeit für die Zwecke des Lebens
zu trennen, so wenig, wie im abstrakten Sinne die
Peinlichkeit der Dunkelheit von der damit verbun-
denen Gefahr.
Ferner handelt es sich nicht um alles Licht, son-
dern um Licht, das die universellen Qualitäten der
Schönheit besitzt, und sich reichlich bis ins Undeut-
liche ergießt und nicht bloß auf einzelne Punkte.
Ruhiges Licht, nicht fackelnd noch wankelmütig; rein,
nicht getrübt oder gestört; solch Licht allein ist ein
vollkommenes Symbol der göttlichen Natur. Folglich
könnte man schließen, gewährt das Licht nicht immer
nur einen ästhetischen Genuss, da es mit mancherlei
andern Vorstellungen verknüpft sein kann.
Eine Qualität aber, deren Vorstellung wir soeben mit
Licht in Verbindung gebracht haben, hätte uns bei
der Betrachtung bloßen Stoffs entgehen können, näm-
lich Reinheit. Und doch ist ihr ursprünglicher
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