Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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5. VON DER REINI-IEIT ODER DEM 
SYMBOL GÖTTLICI-IER ENERGIE 
Es mag seltsam erscheinen, dass ich bei Aufzählung 
göttlicher Attribute das sichtbarste fortgelassen habe. 
Aber es wäre nicht logisch, eine aktuelle Substanz 
oder Motion mit bloßen Bedingungen und Modi des 
Seins zu klassiiizieren. 
Und obwohl die Liebe zum Licht ein instinktiverer 
Trieb des menschlichen Herzens ist als jeder andere, 
ist die bloße Freude daran kaum von dem Bewusst- 
sein seiner Notwendigkeit für die Zwecke des Lebens 
zu trennen, so wenig, wie im abstrakten Sinne die 
Peinlichkeit der Dunkelheit von der damit verbun- 
denen Gefahr. 
Ferner handelt es sich nicht um alles Licht, son- 
dern um Licht, das die universellen Qualitäten der 
Schönheit besitzt, und sich reichlich bis ins Undeut- 
liche ergießt und nicht bloß auf einzelne Punkte. 
Ruhiges Licht, nicht fackelnd noch wankelmütig; rein, 
nicht getrübt oder gestört; solch Licht allein ist ein 
vollkommenes Symbol der göttlichen Natur. Folglich 
könnte man schließen, gewährt das Licht nicht immer 
nur einen ästhetischen Genuss, da es mit mancherlei 
andern Vorstellungen verknüpft sein kann. 
Eine Qualität aber, deren Vorstellung wir soeben mit 
Licht in Verbindung gebracht haben, hätte uns bei 
der Betrachtung bloßen Stoffs entgehen können, näm- 
lich  Reinheit. Und doch ist ihr ursprünglicher 
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