Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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schlossen, wie in ihrer ungeheuren Weite. Dieser Ein- 
druck beruht aber auf unserer unvollkommenen Ein- 
sicht. Denn Erhabenheit hat nichts mit Schönheit ge- 
mein. Was wir törichterweise ungeheuer groß nennen, 
ist nicht wunderbarer noch eindrucksvoller, als was 
wir unverständig genug als klein bezeichnen. Gottes 
Unendlichkeit ist nicht geheimnisvoll, sondern uner- 
gründlich; nicht verborgen aber unbegreiflich. Klar, 
unendlich und dunkel, wie das tiefe, unerlotbare Meer. 
2. VON DER EINHEIT ALS SYMBOL 
DES GÖTTLICH UMFASSENDEN 
Alle Dinge, Gott allein ausgenommen, werden voll- 
kommen durch Aufnahme anderer Dinge. Alles was 
getrennt und isoliert erscheint und nur auf sich be- 
ruht, wirkt unvollkommen. 
. . . Es gibt weder Ding, Geist, noch Kreatur, die 
nicht irgend welcher Einheit mit anderen fähig wären. 
Auf dieser Übereinstimmung beruht ihre Vollkommen- 
heit und der Genuss derer, die sie wahrnehmen. 
. . . Auf Einheit beruht Kraft und Friede der irdischen 
Kreatur. Nicht der Friede bewegungsloser Steine und 
einsamer Berge, sondern der lebendige Friede gegen- 
seitigen Vertrauens, die lebendige Macht gegenseitiger 
Hilfe. Hände, die einander nicht los lassen, obwohl 
die Lippen schweigen. Die höchste Form von Ein- 
heit der Materie ist ihre Organisation zu Tempeln 
des Geistes. Ihre niedere Form ist jene seltsame Wahl- 
verwandtschaft der Elemente, auf denen ihre Gesetze
	        
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