Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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losen, horizontalen weißen Wolken, der üppigen, sich 
weit dahin ziehenden Landschaft bei Giotto, Taddeo 
Gaddi, Laurati, Angelico, Benozzo, Ghirlandajo, Fran- 
cia, Perugino und dem jungen Rafael. Sie sind das 
erste Symptom des Konventionalismus bei Perugino, 
der, obwohl er mit seinem intensiven Gefühl für Licht 
und Farbe, und in Herrlichkeit leuchtender Fernen, 
all seine Vorgänger übertraf, zugleich anfing, seine 
Gestalten in etwas krankhafter Weise vom oberen 
Himmel abzuheben. Rafael verriet in seinem Abfall 
den Glauben, den er von seinem Vater und Meister 
überkommen hatte, und ersetzte den glänzenden 
Himmel der ,Madonna del Cardellino" durch die Zim- 
merwand der ,Madonna della Seggiolaü und das braune 
Getäfel des ,Baldachino'. Dennoch ist es eigentümlich, 
wie sehr die Würde auch seiner späteren Bilder auf 
lichten Punkten beruht, wie das grüne Licht des Sees 
und Himmels hinter den Felsen, im ,heil. Johannes" 
der Tribuna; und wie die verkehrte Übermalung der 
,Madonna del1' Impannata" nur durch das Licht des 
linnenverhangenen Fensters, das ihr den Namen ver- 
leiht, erhaben wirkt. 
Was die Florentiner in reiner Herzenseinfalt taten, ge- 
schah bei den Venezianern aus Liebe zur Farbe und 
Pracht des Himmels, selbst wo sie den Gegenstand, 
ihrer Leidenschaft für Ferne opferten. In Carpaccio, 
Giov. Bellini, Giorgione, Tizian, Veronese und Tinto- 
retto leuchtet die Herrlichkeit des Himmels fast über- 
all 
hervor. 
Sie 
ist 
1111? 
im 
Porträt 
völlig 
aufgegeben
	        
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