Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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haben, dennoch wird das Auge durch unser ganzes 
spätere Leben einen bestimmten Genuss am Anblick 
solcher Zweige behalten, den es vorher nicht kannte. 
Eine so innerliche Freude, ein so kaum nachweis- 
bares Gefühl. dessen besondere Gewalt uns gar nicht 
bewusst wird, aber unzerstörlich ist. Sie wird durch 
Reflexwirkung Teil unseres Wesens, und wäre nur 
durch einen ähnlichen Assoziationsprozess wieder 
aufzuheben. Die Vernunft hat nichts damit zu tun. 
. . . Ich glaube, Lust und Leid besitzen weniger asso- 
ziative Fähigkeit als erfüllte oder unterlassene Pflicht. 
Die große Bedeutung der Assoziationen liegt nicht 
darin, dass sie die Schönheit materieller Dinge er- 
höhen, sondern dem Gewissen Kraft verleihen. Ohne 
diese äußeren und gewaltigen Zeugen würde unsere 
innere Stimme in jedem einzelnen Fall beinahe eben 
so leicht überhört, wie missachtet werden . . . darum 
kann das Gewissen äußere und bedeutungslose Dinge 
zu Hilfstruppen anwerben und allem an sich gleich- 
gültigen seine Machtbefugnis übertragen, zu lohnen 
und zu strafen. Wir haben die Wahl, auf unserem 
Lebenswege alle Stimmen der Natur in Lobgesang zu 
wandeln, die leblose Kreatur in fröhliche Begleiter, 
die uns grüßen, wo wir weilen und vorübereilen; oder 
aber ihre Sympathie so zu verscherzen, dass die 
Steine wider uns schreien, und die Erde ihren Staub 
wider uns aufwirft. 
. . . Es ist dem einzelnen aber 
bewussten Einwirkungen, die ihm 
die un- 
werden, 
unmöglich, 
individuell
	        
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