Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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dem Gelinden; ja selbst in Allem, was gemein und 
gewöhnlich erscheint, weil sie das Gute heraus- 
greift. Oft entzückt es sie mehr, ihren Tisch ge- 
deckt zu Hnden an seltsamen Orten; angesichts ihrer 
Feinde 
ihren 
Honig 
3.115 
dem 
Felsen 
Zll 
holen 
als 
wenn sich alles zu einem weniger wunderbaren Ge- 
nuss vereinte. Sie hasst nur das am Menschenwerk, 
was selbstsüchtig und aufdringlich ist; verachtet alles, 
was nicht von Gott ist, wenn es nicht doch an Gott 
gemahnt! Denn sie findet ihn da noch bezeugt, wo 
alles sonst seiner zu vergessen scheint. Ja, sie ver- 
mag das in ein Zeugnis seiner Wirkungen zu ver- 
kehren, was sie zu verdunkeln schien. Klaren und 
ungetrübten Blicks schaut sie ihn immerdar nach der 
Verheißung: „Se1ig sind die reines Herzens sind, 
denn sie werden Gott schauen." 
ÜBER 
GESCHMACKSBILDUNG 
Um 
den Geschmack 
zu bilden, 
ITHJSS 
er sich zunächst 
reiferem 
Urteil 
unterwerfen, 
denn 
Reinheit 
des 
schmacks 
wird 
am 
sichersten 
an 
universellem 
Urteil 
geprüft; bloßer Liebhaberei nachzugehen hat seine 
Gefahren, denn gewisse Schlussfolgerungen über 
Schönheit sind der Vernunft erkennbar. . . . Es 
ist hoffnungslos mit einem Menschen über Schönheit 
zu disputieren, der unter diesem allgemeinen Be- 
griff einmal einen mathematischen Beweis und ein 
andermal etwas von lediglich historischem Interesse 
versteht. Selbst wenn wir die Bezeichnung auf das
	        
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