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Qualitäten und Wirkungen, die notwendig vom Kör-
per ausgehen. Aber ich bestreite, dass die Eindrücke
der Schönheit sinnlicher Natur seien. Sie sind weder
sinnlicher noch intellektueller, sondern
Natur; d. h. ihre Wirkung erstreckt sich
talität des Menschen.
moralischer
auf die To-
Ich
entwickle
den
ästhetischen
Begriff
VOI!
seiner untersten Stufe in aufsteigender Linie.
Das rein animalische Bewusstsein des Angenehmen
nenne ich ästhetisch, und das erkennende Bewusst-
sein
theoretisch .
Zunächst
untersuche
ich
den
Wert
verschiedener
sinnlicher
Genüsse.
Das den Tieren allgemeine und dem Menschen eigen-
tümliche Dasein, kann an sich keinen vernunftgemäßen
Prüfstein für die Hoheit oder Niedrigkeit seiner Ge-
nüsse bilden. Weil der Mensch das vornehmere Tier
ist, dürfen wir nicht schließen, dass auch seine Ge-
nüsse vornehmer seien. Es gilt vielmehr die Vor-
nehmheit der Genüsse zu erweisen und von ihnen
auf
die
Vornehmheit
des
Tieres
zu
schließen.
So
wenig es die Hoheit instinktiver Zuneigung verringert,
dass sie niederen Tieren in hohem Maße eignet, so
wenig verlieren Gier und Lüsternheit an Gemeinheit,
weil sie auch bei Menschen vorkommen. Es gibt
einen Maßstab der Würde, der in den Genüssen und
Leidenschaften selbst liegt.
Danach wollen wir die Kreaturen, die ihrer fähig sind
oder sie erleiden, einteilen. Doch können auch die
sinnlich niederen Gefühle erhoben werden, sofern