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alters verliehen. Er hat sie nicht gelehrt, um Ehre
zu bauen; er gab ihnen nicht das Erbteil furchtloser,
glaubensstarker Energien, die über den Tod hinaus-
wirkten, von einer Generation zur andern, damit wir
das Werk, in das sich ihr Geist ergossen, der Axt
und dem "Hammer überlieferten. Er hat nicht die
Erde durch Ströme gespalten, damit ihre wilden
weißen Wogen Räder und Wurfschaufel treiben möch-
ten, noch sie aufgewühlt durch Feuer, um Quellen zu
wärmen und Krankheit zu heilen. Er lässt den Ost-
Wind nicht Wachteln bringen, um den Menschen als
Fleisch auf die Felder zu fallen. Er hat die Felsen
nicht nur für den Steinbruch gegründet, noch das
Gras auf dem Felde gekleidet, nur um in den Ofen
geworfen zu werden.
Wissenschaft und Kunst dienen dem Leben entweder
zur Erhaltung oder bilden seinen Inhalt. Sofern sie
lebenerhaltender oder praktischer Natur sind, gelten
sie für nützlich. Sofern sie den Inhalt des Lebens
ausmachen und theoretischer Natur sind, gelten sie für
unnütz. Und doch besteht zwischen der praktischen
und theoretischen Wissenschaft kein anderer Unter-
schied, wie der zwischen Bergmann und Geologe, Apo-
theker und Chemiker. Der Unterschied von prakti-
scher und theoretischer Kunst ist derselbe, wie der
von Maurer und Architekt, Former und Künstler.
Diese Stufenfolge vollzieht sich mit allgemeiner Zu-
stimmung auf allen Gebieten, von unten nach oben,
so dass der sogenannte nutzlose Teil jedes Berufes,