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oder sinkt: begeistert sie mit tyrtäischem Feuer oder
lullt sie mit Wiegenliedern in Schlaf.
Die Menschen dieses Jahrhunderts verstehen das
Wort nützlich in einem seltsamen Sinn, oder (denn
von Anbeginn so verstanden wor-
seine begrenzte Bedeutung zu ver-
nnd höherem Ansehen heraus. Ich
das Wort ist oft
den) arbeiten
stärkter Autorität
definiere
darum,
welche
Art
Nutzen
oder
Zweck
ich
der
Kunst
zuerkenne.
Des Menschen Zweck und Beruf ist es, Zeuge von
Gottes Herrlichkeit zu sein, seinen Ruhm durch ver-
nünftigen Gehorsam zu mehren und darin sein Glück
zu finden. Alles, was uns dazu befähigt, ist im
reinen, ursprünglichen Sinn zweckmäßig; besonders
das, was uns Gottes Herrlichkeit deutlicher erhellt.
Was aber bloß unser Dasein fristet, bringt uns nur
untergeordneten, gewöhnlichen Gewinn; ja wäre solch
Gewinn unser einzigster, dann wäre er schlimmer
als nutzlos. Nicht zu leben, wäre besser für uns,
als uns an dem Zweck des Daseins zu versündigen.
Und doch sprechen die Menschen so in diesem
Zeitalter der Arbeit, wenn sie von Herzen reden,
als 0b Ländereien und I-Iäuser, Nahrung und Kleidung
allein nützlich wären; als ob Sehen, Denken und
Bewundem überflüssig wäre, so dass sich Leute
unverschämt Utilitarier nennen, die, wenn sie ihren
Willen durchsetzten, sich und ihr Geschlecht zu Ge-
müsen herabwürdigten. Leute, die denken, sofern
man das denken nennen kann, dass das Fleisch mehr