Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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oder sinkt: begeistert sie mit tyrtäischem Feuer oder 
lullt sie mit Wiegenliedern in Schlaf. 
Die Menschen dieses Jahrhunderts verstehen das 
Wort nützlich in einem seltsamen Sinn, oder  (denn 
von Anbeginn so verstanden wor- 
seine begrenzte Bedeutung zu ver- 
nnd höherem Ansehen heraus. Ich 
das Wort ist oft 
den)  arbeiten 
stärkter Autorität 
definiere 
darum, 
welche 
Art 
Nutzen 
oder 
Zweck 
ich 
der 
Kunst 
zuerkenne. 
Des Menschen Zweck und Beruf ist es, Zeuge von 
Gottes Herrlichkeit zu sein, seinen Ruhm durch ver- 
nünftigen Gehorsam zu mehren und darin sein Glück 
zu finden. Alles, was uns dazu befähigt, ist im 
reinen, ursprünglichen Sinn zweckmäßig; besonders 
das, was uns Gottes Herrlichkeit deutlicher erhellt. 
Was aber bloß unser Dasein fristet, bringt uns nur 
untergeordneten, gewöhnlichen Gewinn; ja wäre solch 
Gewinn unser einzigster, dann wäre er schlimmer 
als nutzlos. Nicht zu leben, wäre besser für uns, 
als uns an dem Zweck des Daseins zu versündigen. 
Und doch sprechen die Menschen so in diesem 
Zeitalter der Arbeit, wenn sie von Herzen reden, 
als 0b Ländereien und I-Iäuser, Nahrung und Kleidung 
allein nützlich wären; als ob Sehen, Denken und 
Bewundem überflüssig wäre, so dass sich Leute 
unverschämt Utilitarier nennen, die, wenn sie ihren 
Willen durchsetzten, sich und ihr Geschlecht zu Ge- 
müsen herabwürdigten. Leute, die denken, sofern 
man das denken nennen kann, dass das Fleisch mehr
	        
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