Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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dringen und ihre Lehren beherzigen können; nichts 
ablehnen, nichts erwählen und nichts verachten; alle 
Dinge für recht und gut halten und sich immer an 
der Wahrheit freuen. Wenn sie dann ihre Fantasie 
genährt, sich mit Erinnerungen erfüllt haben und 
ihre Hand sicher geworden, mögen sie Scharlach und 
Gold nehmen, ihrer Fantasie die Zügel überlassen 
und uns zeigen, was sie im Kopf haben. Wir folgen 
ihnen, wohin sie uns führen; wir tadeln nichts, denn 
jetzt sind sie unsere Meister und verdienen es. 
Sie haben sich über unsere Kritik gestellt und wir 
lauschen ihren Worten gläubig und demütig; aber 
nicht eher, als bis sie ebenso vor einer höheren Auto- 
rität gekniet und sich ihr gebeugt haben. 
. . . Ich möchte all unsere Künstler bitten, es sich 
zum Gesetz zu machen, sich nie zu wiederholen; 
denn wer sich nie wiederholt, wird nicht eine Zahl 
ungleich guter Bilder hervorbringen, und wer sich 
in der Zahl selbst beschränkt, hat die Möglichkeit, 
sich zu vervollkommnen. Außerdem erniedrigt alle 
Wiederholung die Kunst; sie reduziert sie von Kopf- 
zu Handarbeit, und indiziert dem Künstler etwas wie 
eine Überzeugung, dass die Natur auszuschöpfen sei 
und die Kunst zu vollenden; vielleicht sogar durch 
ihn. Alle Kopierer sind verächtlich, wer sich aber 
selbst kopiert am meisten, denn er hat das schlech- 
teste Vorbild. 
Jedes Bild werde mit der 
dem Beschauer eine hohe 
ernsten 
Emotion 
Absicht gemalt, 
zuzuführen und
	        
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