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aber ob es etwas anderem gleiche oder nicht. Der
ganze Ton der heutigen Kritik, soweit sie diesen
Namen verdient, zeigt genügend, dass sie von Per-
sonen ausgeht, die in der Praxis unerfahren sind und
die Wahrheit nicht kennen; aber genug Gefühl be-
sitzen, um alte Kunst zu genießen; die nicht unter-
scheiden können, was wirklich hoch und wertvoll in
der modernen Schule ist, und keine richtige Vorstel-
lung der Ziele und Möglichkeiten der Landschaftsma-
lerei besitzen, nichts für richtig erachten, das sich nicht
auf die konventionellen Prinzipien der Alten gründet,
und nichts für wahr, was mehr Natur hat als Claude.
Es ist aber seltsam, dass, während die vornehmen,
unvergleichlichen Werke moderner Landschafter ge-
schmäht und missverstanden werden, unseren histori-
schen Malern gestattet wird, jedes Jahr verhängnis-
voller den lasterhaften englischen Geschmack zu
verkuppeln, der nichts genießen kann, was nicht
theatralisch ist. Dieselben Leute, die unseren großen
Landschafter mit Regeln zu fangen suchen, die sie
von geweihten Vorbildern ableiten, lassen jenen nicht
nur keine Rüge, vielmehr Ermutigung und Lob zu
teil werden. Derselbe Kritiker, der soeben eines der
vornehmsten
Werke
VOII
Turner
mit
einer
Grimasse
abgetan hat, wird vor Bewunderung vergehen vor
dem nächsten besten Stück dramatischen Flitters, das
er auf der Ausstellung als glänzendes Beispiel eng-
lischer Idealkunst tief gehängt findet. Aber wir wollen
die elende Zusammensetzung von Unwissenheit, fal-
10'"