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und zu viel weiß, zu wenig Zeit hat es auszusprechen,
um nach Ausdruck zu suchen oder über seinen Sil-
ben zu brüten. In ihnen aber bezeugt sich die Wahr-
heit seiner Prophetie, in instinktiv feuriger Sprache,
die weniger ausdrückte, wenn sie mehr sagte, und
durch die Fülle überströmender Bedeutung undeutlich
und dunkel wird. Jetzt, wo lange Übung die Leben-
digkeit seiner Sinne geschärft hatte, fühlte er bitter-
lich die Ohnmacht der Hand, die Unmöglichkeit nur
einen Schatten, ein Abbild der Herrlichkeit zu er-
greifen, die Gott ihm offenbart hatte. „Ich kann
nicht die Sonnenstrahlen von Osten her sammeln,
oder ich ließe sie euch sagen, was ich gesehen habe;
aber lest dies, interpretiert jenes, und lasst uns ge-
meinsam an alles gedenken. Ich kann nicht das
Düster des nächtlichen I-Iimmels sammeln, oder es
müsste euch lehren, was ich gesehen habe. Wenn
ihr aber nicht das in euch tragt, das ich zu Hilfe
aufrufen kann; wenn euer Geist nicht sonnenhaft ist,
und eine Leidenschaft in euerm Herzen wohnt, die
meine Worte erwecken kann, sie seien noch so un-
bestimmt und flüchtig dann verlasst mich. Ich
will die herrliche Natur, deren ich bin und der ich
diene, nicht höhnen durch Geduld und nicht schmähen
mit Gewalt. Seht, was ich euch zu künden habe, aber
wisst, dass göttliche Wahrheit immer ein Mysterium
bleibt."