Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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sie sich, dann werden sie aufgefangen von irgend 
einem smaragdnen Ufer oder einer verknoteten 
Wurzel, um einen zarten Reflex auf weiße Rücksei- 
ten zarter Gruppen sich neigenden Laubes zu wer- 
fen. Die Schatten der oberen Zweige rieseln die 
glänzenden Stämme als graues 
bleiben in ruhigen Würfeln auf 
Netzwerk herab 
dem glänzenden 
und 
Bo- 
den 
liegen. 
Aber 
alles 
durchsichtig 
und 
durchdring- 
lich, und in demselben Maße undurchdringlich und 
unbegreiflich; ausgenommen wo über das Labyrinth 
und das Mysterium des blendenden Lichts und der 
traumhaften Schatten neben uns ein einsamer Spross, 
ein Kranz von wenigen, bewegungslosen, großen Blät- 
tern fällt, die ein Abbild und die Verkörperung alles 
dessen sind, was wir in der unendlichen Wirrsal 
fühlen und wissen und nie schauen können. 
Hobbema kann Eichenlaub getreu wiedergeben; er 
weiß aber nicht, wo aufhören, tut zu viel und geht 
dadurch der Wahrheit des Ganzen verlustig; der 
Wahrheit der Einzelheiten, nach denen er strebt, 
denn bei all seiner feinen Ausführung malt er nur 
zwei Blätter, wo die Natur zwanzig bildet. Er ist 
unfähig sich einen Baum vorzustellen, noch weniger 
ihn zu zeichnen, ausgenommen Blatt für Blatt. Er 
hat -weder Bewusstsein, noch Begriff von Einfachheit, 
"Dunkelheit, Masse, und wenn er an die Ferne kommt, 
wo es gänzlich unmöglich ist, die Blätter einzeln zu 
sehen, ist er unfähig, die großen, ruhigen Formen
	        
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