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studien ermöglichen die Wiedergabe aller Besonder-
heiten . . . . Besonders in der Rinde, die das
Wachstum und das Alter des Baumes charakterisiert.
Rinde ist nicht nur ein äußerlicher, lebloser Aus-
wuchs, sondern eine Haut von besonderer Bedeutung,
welche die innere organische Form andeutet . . . .
Dürer hat uns einige wundervolle Beispiele der
Holzstruktur hinterlassen, aber ohne die Anmut ihrer
großen Linien . . . . .
Die Natur ist unerschöpflich schon in einem Zweige,
den du vor dich auf den Tisch stellst. Was ist sie
erst, wenn sie
ferne zeigt?
dir ihre Fülle und Mannigfaltigkeit von
Die Blätter der äußersten Enden er-
scheinen
SO
fein
wie Staub,
ein Wirrsal
VOII
Punkten
und Linien zwischen dir und dem Himmel, ein Wirr-
sal das du so wenig zeichnen könntest, wie die Ein-
zelteilchen vom Meeressand. Je näher dem Baum-
körper, um so dichter wird es, aber nie undurch-
sichtig. Immer transparent mit verstreuten Lich-
tern, die den Himmel durchscheinen lassen.
Daraus tritt schwerer und schwerer die beleuch-
tete Laubmasse hervor, das Ganze funkelnd und
unentwirrbar, nur hie und da ein äußerstes Blatt er-
kennbar; darunter Teile gebrochenen unregelmäßigen
Düsters, das in durchsichtige, lichtgrüne, neblige
Tiefen übergeht; die verzweigten Stämme schimmern
in ihrer blassen verstrickten Unendlichkeit hindurch,
und die Sonnenpfeile, die von oben hereinschießen,
laufen die glänzenden Blätter entlang; dann verlieren