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Vertiefung nicht mit einem Sprung, sondern mit
einem Schwung, nicht schäumend oder spritzend,
sondern in der gebogenen Linie einer starken Meeres-
welle, und kommt auf der anderen Seite wieder
hervor über Fels und Riff mit der Leichtigkeit eines
springenden Leoparden . . . . . Die ganze Ober-
fläche der Welle gerät durch die außerordentliche
Schnelle in parallele Linien, so dass der ganze
Strom den Anschein einer tiefen, tobenden See
gewinnt, mit dem Unterschied, dass die Wellen des
Bergstromes sich rückwärts und die Meereswellen
sich
nach
VOFII
brechen.
Solch
Wasser
stellt
vielleicht die schönste Aufeinanderfolge anorganischer
Formen dar, die die Natur hervorbringt. Denn das
Meer läuft zu sehr in denselben und in konkaven Linien
mit scharfen Ecken, aber alle Bewegung des Berg-
stromes ist einheitlich und all seine Biegungen Mo-
difikationen schöner Linien. . . .
Meeresbrandung
Die
am
flachen Ufer
ist
schwer
dar-
zustellen. In ihr herrscht ein unversöhnlicher Gegen-
satz von Wut und Formalismus. Ihre hohle Fläche
hat gleichförmige Linien wie die eines ruhigen Mühlen-
wehrs und gradiert durch widergespiegelte und über-
tragene Wirrsal der wundervollsten Lichter. Daher
sind ihre Kurven von einer notwendig mathematischen
Reinheit und Präzision. Aber auf der Höhe der
Biegung, wo die Woge übernickt,
Zögern und Nachgeben ein; das
und springt am Strande hin wie
tritt plötzlich ein
Wasser schwingt-
eine geschüttelte