Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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herab. Erst wenn wir den Sprung des Wassers 
verloren haben und bei seinem Sturz angelangt sind, 
empfinden wir wirklich seine Wucht und Wildheit. 
Wenn das Wasser zuerst 
gesammelt, uninteressant 
hinabspringt, ist es 
und mathematisch. 
kühl, 
Erst 
wenn es sich in Schwierigkeiten verstrickt sieht und 
weiter gegangen ist als es beabsichtigte, offenbart sich 
sein Charakter. Dann beginnt es sich zu drehen, zu 
winden, hervorzubrechen in immer wilderen Über- 
treibungen; es sendet jene raketenartigen, spitzigen, 
zischenden Strahlen aus, um die Tiefe zu ergrün- 
den. Und diese Niedergeschlagenheit, dies hilflose 
Aufgeben seines Schwergewichts an die Lüfte 
ist von Turner immer mit Vorliebe dargestellt wor- 
den. . . . 
Wasser, das in einem vertieften, felsigen Bette fließt 
und nicht in einem großen Strom, so dass es sich 
zuweilen in kleinen Teichen ausruhen kann, erlangt 
keine andauernde Geschwindigkeit. Anders, wenn 
das Bett gleichmäßig bergab führt. Dann wird der 
Strom eine Masse ungezügelter Beweglichkeit. Wenn 
ein solches Wasser einem Hindernis begegnet, so 
teilt es sich nicht daran, sondern nimmt es wie ein 
Rennpferd; wenn es an eine Höhlung kommt, so 
füllt es sie nicht aus und läuft lässig an der anderen 
Seite herab, 
der anderen 
sondern es stürzt hinein und taucht auf 
Seite wieder auf wie ein Schiff in einer 
Meereshöhlung. Wenn der Strom Initiative hat, 
nimmt er die Gestalt seines Bettes an, stürzt in jede
	        
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