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stickenden Schaum und verstreuten Sonnenschein,
und sich zuletzt verbergend unter den dicken, goldenen
Blättern, die in Sympathie mit dem Wasser hin und
her taumeln; ihre triefenden Massen zeitweilig empor-
gehoben wie Korngarben von einem stärkeren Guss
des Wasserfalles, und sich auf den moosigen Ufern
zurückbiegend, wenn er vorübergebraust ist. Der Tau
sprüht von ihren dicken Zweigen durch hängende
Büschel smaragdenen Gebüsches und springt in
weißen Fäden an den dunklen Felsen des Ufers ent-
lang, die Moose
Silber schmückt.
tränkend,
die
mit
Purpur
und
Hast du eine halbe Stunde da gestanden, dann wirst
du entdecken, dass in der Natur etwas mehr ist,
als Ruysdael dir gibt. . . .
Turner ist der einzige Maler, der jemals die Fläche
stiller und die Kraft erregter Gewässer gemalt hat.
Er erlangt den Ausdruck der Kraft des Wasser-
gefälles, indem er furchtlos und voll seine Formen
dann wirst
mehr ist,
darstellt.
Nichts ist in den Wasserfällen unserer besten Maler,
als hüpfende Linien parabolischer Stürze und
spritzenden, gestaltlosen Schaumes. Infolgedessen,
obwohl sie einem die Geschwindigkeit des Gefälles
fühlbar machen, bleiben sie einem seine Schwere
schuldig. Unter ihrer Hand erscheint der Strom tätig,
nicht nachlässig, als spränge er, nicht als fiele er.
Nun springt Wasser momentan, es springt über ein
Wehr oder über einen Stein, aber es fällt von oben
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