Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

129 
erkennt, die nie darauf verwandt wird. Es ist aber 
schwer verständlich, in Anbetracht der vielen, die 
das Meer lieben und es betrachten, dass Vandevelde 
und seinesgleichen toleriert werden. Es scheint mir 
hoffnungslos, mich an die Bewunderer dieser Leute 
zu wenden, weil ich nicht weiß, was in ihren Werken 
der Natur ähneln soll. In der Natur scheint mir der 
Gischt zu zerrinnen und auf den Wellen zu Schäumen, 
aufspritzend von ihren Kämmen zu fliehen und nicht 
rittlings auf ihnen zu sitzen wie eine Perücke. Und 
Wellen heben, tauchen, sinken, überstürzen, neigen 
sich, und kräuseln sich nicht wie Hobelspäne. 
Und Wasser ist, wenn es grau ist, von dem Grau 
der Gewitterluft, die mit tiefem, schwerem, donner- 
grollendem, drohendem Blau erfüllt ist und nicht mit 
dem Grau der ersten besten Kusche eines billigen 
Türanstrichs. . . . 
Im Louvre ist ein Seestück von Ruysdael, das, obwohl 
in keiner Hinsicht als Kunstwerk bemerkenswert, 
doch kräftig und bis zu einem gewissen Grade na- 
türlich wirkt. . . . Seine Darstellung von Wasserfällen 
ist auch im allgemeinen angenehm. Keinerlei see- 
lische Aufregung ist in seinen Bildern zu spüren. Sie 
sind aber ein gutes Ameublement, weder lobens- noch 
tadelnswert. 
Claudes Seestücke sind die besten Leistungen der 
alten Kunst auf diesem Gebiete. Ich kann nicht 
sie 
am 
Sagen, dass ich sie liebte, denn 
m dem Augenblicke dar, wo es 
stellen das Meer 
charakterlosesten 
9
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.