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sich aus der reinen scharfen Spiegelung der dunkelen
Bäume bildet; wenn sie die Spiegelung des Himmels
durchkreuzt, verschwindet der unwirkliche Schatten
natürlich. Was auch für Staub und Schmutz im Wasser
sein mag, der wirkliche Schatten fällt natürlich dunkel
und deutlich im Verhältnis zu der Quantität vorhan-
dener solider Substanzen. Auf ganz sumpfige Flüsse
fällt der wirkliche Schatten im Sonnenlicht fast so
scharf wie aufs Land . . . . Ist die Oberfläche ge-
kräuselt, dann spiegelt jedes Gekräusel bis auf eine
gewisse Entfernung hin und innerhalb eines bestimm-
ten Winkels zwischen ihm und der Sonne, der sich
mit der Größe und Gestaltung des Gekräusels ver-
ändert, ein kleines Abbild der Sonne wider. Daher
diese blendenden Strecken ausgedehnten Lichtes, die
man so oft auf dem Meere sieht. Jedes Objekt, das
zwischen die Sonne und dies Gekräusel tritt, em-
pfangt von ihm die Macht, die Sonne widerzuspiegeln
und konsequenter Weise ihr volles Licht. Daher er-
scheinen alle Dinge, die auf solche Flächen fallen,
als Schatten von intensiver Kraft und von der genauen
Form, an der genauen Stelle wirklicher Schatten, ohne
doch wirkliche Schatten zu sein.
Ich habe nicht die Hälfte der Umstände angeführt,
die die Wirkung des Schattens auf Wasser hervor-
bringen oder beeinflussen . . . Wo aber Schatten
auf klarem Wasser liegt, und in gewissem Maße
selbst auf schmutzigem Wasser, ist es nicht wie auf
dem Lande ein dunkler Schatten, der die sonnige