Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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WAHRHEIT 
DES 
WASSERS 
Von allen anorganischen Substanzen, die ihrer eigenen 
Natur folgen, ist Wasser das wundervollste. Es ist 
die Quelle alles Wechsels und aller Schönheit, die 
wir in Wolken gesehen haben; das Mittel, das die 
Erde symmetrisch gebildet hat und ihre Klippen an- 
mutig geformt. Als Schnee kleidet es die Berge in 
jenes durchsichtige Licht, das wir nicht begreifen 
würden, ohne es zu sehen. Es ist da im Schaum 
des Wasserfalls, in dem Regenbogen, der sich dar- 
über spannt, in dem Morgennebel, der sich daraus 
erhebt, in den tiefen kristallhellen Seen, die steile 
Ufer widerspiegeln, im offenen See und im glänzenden 
Strom. Endlich in dem, was allen Menschen als 
höchstes Emblem unermüdlicher, unbesieglicher Macht 
gilt, der wilden veränderlichen, fantastischen, un- 
bezähmbaren Einheit des Meeres. Wem sollen wir 
dies mächtige universelle Element vergleichen an 
Herrlichkeit und Schöne? Oder wie seinem ewigen 
Gefühlswechsel folgen? Es ist, als wollten wir eine 
Seele malen. 
Es ist leicht, Wasser auf gewöhnliche Weise wieder- 
zugeben, und unmöglich, es treulich darzustellen. 
Alle Landschafter haben seine Wirkungen ungenau 
studiert . . . Es ist leicht, die Vorstellung ruhigen 
Gewässers zu suggerieren . . . Und doch ist kaum 
ein Teich an der Landstraße, der nicht so viel Land- 
schaft 
in 
sich 
als 
über 
sich 
hätte. 
Die 
Pfütze 
ist
	        
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