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beleuchteten Nebels, vielmehr eines in Regen sich
auflösenden Gewölks, aufgesogen, ehe der Regen
niederfällt, aber durchtränkt als Nebel oder als Tau
von mildem Sonnenschein, der sein Weiß in
Schnee
wandelt.
Hebt
die
Masse
sich,
dann
hört
der Regen auf. Wo die dünne, blaue Schicht zur
Linken beginnt, lässt sich nicht sagen, aber sie wird
immer tiefer; und die Wolke, deren Krümmung erst
unsichtbar ist, dann eingebildet scheint, dann aber
gefühlt wird, wenn das Auge nicht darauf haftet und
sich verliert wenn es hinblickt, erhebt sich endlich
deutlich aus außerordentlicher Ferne, weich in
der Form wie ein Schwanenbusen in lindem Winde;
von dem zarten tiefen Blau heben sich ihre weißen
Wellen in opalen Schattenlinien ab. Schatten nur,
weil das Licht in ihnen und nicht auf ihnen ruht;
ihre eigene Schnelle treibt sie in eine sprühende
Richtung; der Wind wirbelt sie in Fäden empor und
schießt sie vor aufsteigendem Nebel ab, wie Pfeile,
die ein großer Wasserfall in die Lüfte sendet, um
zur Erde niederzufallen. . . .
Unendlichkeit ist fast immer das unbeirrbare Zeugnis
der Wahrheit. . . . Was nicht unendlich ist, kann
nicht wahr sein. Nicht als 0b daraus folgte, dass,
was unendlich ist, immer wahr sei, es kann aber
nicht gänzlich falsch sein. Denn es ist dem Menschen-
geist unmöglich, irgend eine Art Unendlichkeit aus
sich zu erfinden, oder sich durch eigene Kombination
die Vorstellung beständigen Wechsels zu bilden, die
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