Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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beobachten, dass seine dampfenden Massen höher 
und ungeheuerer sind als irgend eine irdische Gebirgs- 
kette. Die Entfernungen zwischen den Massen sind 
nicht einige Ellen Luft, die die flüssige Form in einem 
Augenblick durcheilt, vielmehr meilenweite Täler 
wechselnder Atmosphären. Die langsame Bewegung 
der aufsteigenden Kurven, die wir kaum wahrnehmen, 
ist eine kochende Energie frohlockender Dämpfe, die 
in jeder Minute tausend Fuß hoch in die Lüfte sausen; 
der stürzende Abhang, dessen scharfe Konturen in 
der Formenmenge ringsum fast unbemerkt bleiben, 
ist ein gähnender Abgrund von Gewittern, dreitausend 
Fuß hoch von der Sohle bis zum Gipfel. Bis wir 
nicht die Formen am Himmel mit den Bergzügen 
der Erde verglichen und die hochsteigende Alpe 
überragt und begraben sehen in einer einzigen Himmels- 
welle, begreifen wir nicht die gewaltige Tonart der 
Himmelserscheinungenl . . . Aber jeder kochende 
Ballen lichten Nebels am unteren Himmel ist ein 
gewaltiger Berg, fünfzehn bis Zwanzigtausend Fuß 
hoch, auf der Oberfläche sechs bis sieben Meilen 
weit beleuchtet; von tausend kolossalen Abgründen 
gefurcht, von örtlichen Stürmen in Spitzen und Vor- 
gebirge zerrissen, und seine Züge mit der maje- 
stätischen Geschwindigkeit des dampfenden Vulkans 
ändernd. 
. . . Es gilt für ein Zeichen erhabensten Könnens, 
wenn ein Künstler der Verallgemeinerung und breiten 
Formengebung dies gewaltige Schauspiel in eine
	        
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