LUG
er sie zollweise verallgemeinert. Wenn er uns nur
alles gibt, was er kann, so wird er uns eine Fülle
geben, so völlig, so geheimnisvoll wie die der Natur
selbst, und wir verzeihen ihm, dass es nur ein voller
Becher statt des vollen Meeres ist. Wir verzeihen
ihm aber nicht, wenn er, da ihm die Meile nicht
verfügbar ist, auch den Zoll unbenutzt lässt, und
weil er weniger Mittel hat, diese missachtet. Noch
weniger verzeihen wir ihm, wenn er den Sport der
Natur für ihre Arbeit hält und ihr nur in ihren Ruhe-
stunden
folgt,
ohne
Zll
beachten ,
W38
sie
ZUVOT
für geschaift hat.
Nachdem sie Jahrhunderte darauf verwandt hat, Wälder
zu pflanzen, Ströme zu leiten, Berge zu formen, froh-
lockt sie mit dem spielenden Sonnenstrahl und der
wandernden Wolke in Heiterkeit des Geistes über
ihr Werk. Der Maler, der dies begehrt, muss zu-
vor dieselbe Arbeit tun. Er meißle getreulich den
Felsen, er flechte die Wälder zart zusammen, dann
mag er in Licht und Schatten jubeln. Aber wir wollen
nicht Spiel vor der Erkenntnis, nicht Zusätze vor
dem Wesentlichen, nicht Beleuchtungen, ehe wir Tat-
sachen erfahren . . . . Noch ist diese Darstellungs-
weise nur wahr in Bezug auf die Ferne. Jedes dem
Auge noch so nahe Objekt hat etwas an sich, das du
nicht sehen kannst, und das Geheimnis der Ferne in
jedes Teilchen trägt, das wir am deutlichsten zu er-
kennen glauben.
Stelle dich auf den Markusplatz in Venedig so nahe