Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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derselben Regel und wenden sie verschieden an. 
„Du sollst die Ziegel in der Mauer sehen und sie 
zählen können"; oder  „du sollst eine tote Fläche 
sehen". Z. B. die Straße inmitten der wirklich be- 
deutenden 
Landschaft 
VOII 
Poussin 
in 
der 
Dulwich- 
Gallery, die jedenfalls groß empfunden ist. Die 
Häuser sind viereckige tote Massen, auf einer Seite 
licht, auf der andern dunkel; statt der Fenster haben 
sie schwarze Tupfen. Keine ihrer Flächen, die das 
geringste suggerierte. Die lichte Mauer ist ein totes 
Grau, und die Fenster ein totes Schwarz. Wie an- 
ders würde uns die Natur behandeln. Sie zeigte 
uns, wie der Mais über der Mauer hängt und das 
Bildnis der Jungfrau in der Ecke steht; die scharfen, 
gebrochenen breiten Schatten der Dachrinne und die 
tief gerippten Ziegel mit den Tauben darauf und das 
in die Mauer eingebaute, ausgehauene römische Ka- 
pitäl; die weiß und blauen Streifen der in den Fen- 
stern liegenden Matratzen und die flatternden Bast- 
jalousien. Alles wäre da; nicht an sich, nicht 
erkennbar als Mais, Jalousien oder Ziegel, aber als 
ein Durcheinander von gelben und schwarzen Tupfen 
und Strichen, zu subtil, als dass das Auge ihm folgen 
könnte, und doch mikroskopisch genau, jedes Atom 
der Flächen mit Geheimnis umwoben, aus dem sich die 
Impression von Leben und Wahrheit von selbst ergibt, 
Dann betrachtet auf dem rechten Flussufer die ferne 
Stadt in Claudes J-Iochzeit von Isaac und Rebeccaü 
in der National-Gallery. Ich habe in meinem Leben
	        
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