Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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ohne darauf zu ruhen, ohne sich daran zu klammern, 
oder sie völlig verstehen zu können, und zu jenen 
Fernen hingetrieben wird, auf denen es verweilen 
soll. Dies von Turner ins Leben gerufene und von 
ihm allein völlig durchgeführte Prinzip ist kritisch 
und erfolgreich von einigen weniger begabten Künst- 
lern der englischen Schule angewandt worden. In 
dieser Hinsicht sind die braunen Heidelandvorder- 
gründe Copley Fieldings überaus lehrreich. Keine 
Linie ist ausgeführt, keine Einzelheit deutlich zu er- 
kennen. Breite nasse Pinselstriche, zufällig hingespritzt 
wie von der Natur selbst; immer treu, Wissen ver- 
ratend, ohne es auszusprechen, alles suggerierend, 
ohne etwas darzustellen. Aber weit hinten in der 
gebirgigen Ferne sieht man scharfe Ecken und zarte 
Formen. Nachdruck und Ausführung des Bildes wird 
dahin verlegt, wo die Hauptimpression der räumlichen 
Ausdehnung liegt. Der Beschauer ist gezwungen, in 
der Wüste der Berge vorwärts zu schreiten; dort muss 
er umherwandern, wo die Sonne sich über der weiten 
Heide Bahn bricht. Er darf nicht zögern, nicht über 
nahe Felsen stolpern und bei den ersten Schritten 
innehalten, um zu botanisieren . . . Der Eindruck 
dieser Bilder ist dauernd bedeutend, einfach und 
wahr. 
Hieraus erkennt man die Ursache für die eigentüm- 
liche, und dem in der Kunst Unkundigen anstößige Aus- 
führung in Turners Figuren. Vernunft und Notwen- 
digkeit treiben ihn zu der mangelhaften Zeichnung
	        
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