Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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mehr dem Schatten nähern, 
obwohl sie sich von beider 
äußerstem 
Grade 
unterscheiden. 
[Hieran schließt sich ein Kapitel, dessen Theorie eben- 
so anwendbar ist auf das Porträt wie auf die Land- 
schaft der modernen Malerei] 
ABHÄN- 
RAUMES 
WAHRHEIT DES 
GIG VOM 
FOKUS 
DES 
AUGES 
Das Auge muss wie jede Linse seinen Brennpunkt 
ändern, um einen bestimmten Eindruck von Objekten, 
die in verschiedener Entfernung von einander sind, 
aufzunehmen. Es ist völlig unmöglich, zwei Objekte 
zugleich deutlich zu erblicken, von denen das eine 
viel weiter entfernt ist, als das andere. Man kann 
sich augenblicklich davon überzeugen. 
Betrachte die Querbalken deines Fensterrahmens, um 
ein genaues Bild ihrer Formen und Linien zu ge- 
winnen, und du kannst, während dein Auge darauf 
gerichtet ist, nichts aufnehmen als die undeutlichsten, 
schattenhaftesten Bilder aller jenseit liegenden Ob- 
jekte. Hefte dagegen deine Augen auf diese Objekte, 
so, dass du sie deutlich siehst, und obwohl sie ge- 
rade gegenüber und scheinbar neben dem Fenster- 
rahmen sich befinden, wirst du diesen doch nur als 
eine vage, vorübergehende Unterbrechung alles dessen, 
was dahinter vor sich geht, empfinden. Etwas Auf- 
merksamkeit wird jeden von der Universalität dieser 
Tatsache überzeugen und ohne weiteres beweisen, 
dass ungleich von einander entfernte Objekte nicht
	        
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