Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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feierlich: immer lebendiges Licht, das in 
verzücktester Stille noch atmet, das wohl 
tiefster, 
schläft, 
aber nie erstirbt. 
Es genügt, auf diesen markanten Unterschied zwischen 
den Werken der-alten Meister und denen der großen 
modernen Landschafter hinzuweisen. Sorgsame Be- 
obachtung der Natur, besonders ihres Laubes und 
ihrer Vordergründe, und der Vergleich zwischen ihr 
und Claude,lGaspard Poussin und Salvator wird bald 
dartun, dass diese Künstler, die nach völlig konven- 
tionellen Prinzipien verführen, nicht malten, was sie 
sahen, sondern was nach ihrer Meinung ein hübsches 
Bild gab. Und selbst wenn sie zur Natur gingen, 
was sie wohl seltener taten, als ihre Biographen uns 
glauben machen, kopierten sie sie wie Kinder und 
zeichneten das, wovon sie wussten, dass es vorhan- 
den sei; aber nicht das, was sie sahen. 
Ihr mögt Claudes Vordergründe absuchen von einem 
Ende Europas bis zum andern, ihr werdet nicht finden, 
dass ein Blatt seinen Schatten auf ein anderes wirft. 
Blatt für Blatt tritt mehr oder minder kühn und 
glänzend aus dem schwarzen Grunde hervor, und die 
vollkommene Form dunkler Blätter hebt sich von 
den hellen ab. Aber nicht die Form eines einzigen 
Blattes ist unterbrochen oder versteckt. durch den 
Schatten eines andern.  
Poussin und Salvator entfernen sich noch mehr von 
unmittelbarer Wahrheit. In ihren Bildern ist nichts, 
das nicht in Ateliers angefertigt werden könnte nach
	        
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