Volltext: Moderne Maler (Bd. 11/12 = Bd. 1/2)

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Der Maler, der die Natur liebt, wird darum nur das 
malen, was sich darstellen lässt, und das übrige 
durch die Einbildungskraft des Beschauers ergänzen 
lassen. 
Trotzdem 
IIIIISS 
GS 
Ziel 
des 
Künstlers 
sein 
und 
danach ringen, diesen Widerspruch mit allen Mitteln 
der Kunst zu beseitigen, nicht indem er seine Farbe 
herabstimmt, sondern sie erhöht. 
Gerade Turners Werke zeichnen sich vor denen an- 
derer 
Koloristen 
S0 
besonders 
durch 
die 
blendende 
Intensität des Lichtes aus, das er durch jede Farbe 
gießt, und das viel mehr als ihr eigener Glanz die 
Ursache ihrer überwältigenden Wirkung auf das Auge 
ist; eine Wirkung, an der der Tadel sich gar nicht 
erschöpfen kann. Als 0b die Sonne, die er darstellt, 
ein ruhiges, gedämpftes, mildes und lenkbares Licht 
wäre und niemals und unter keinen Umständen 
blendete! 
Wenn man derartige Vorwürfe gegen Turners vor- 
nehme Beleuchtungen hört, berührt es seltsam, wirk- 
lich ungrammatikalische und falsche Darstellungen 
alter Meister zu betrachten, in denen Farben ohne 
Beleuchtung vorkommen. S0 die dem Rubens zuge- 
schriebene Landschaft in der Dulwich-Gallery. Ich 
werde von Rubens nie anders sprechen als mit ehr- 
erbietigster Empfindung. Welche Unvollkommenheiten 
seiner Kunst auch durch seinen unglücklichen Mangel 
an Ernst, und Unfähigkeit wahrer Leidenschaft an- 
haften, sein Geisteskaliber war ursprünglich derart,
	        
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