Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

Ninive, Entdeckungen von Layard, Botta und Place. 
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Dass Koyundschik und Nebby Junes (so genannt nach einer mu- 
hammedanischen Kapelle des Propheten Jonas auf dem letzteren Hü- 
gel, welche zugleich die Lage von Ninive traditionell bezeichnet) Paläste 
der Hauptstadt selbst repräsentiren, ist zweifellos. Die Inschriften von 
Koyundschik zeigen die Legenden von Sennaherib, Sargons Sohn, der 
den ninivitischen Thron um 700 v. Chr. innehatte und sonach den gross- 
artigen Palast nicht zu lange vor der Zerstörung der gewaltigen Stadt 
erbaute. Nebby junes entzog sich als geweihte Stätte der Nachfor- 
schung. Die Mauerlinie, noch jetzt in der Hügelkette erkennbar, welche 
der beifolgende Plan 
(Fig. 40) zeigt, kann a, 
sowenig die Stadt w]:  
umschlossen haben,     
wie die quadratische        
Ummauerung Ba- j i"  lmmßs   
bylons nach den vor- f    
handenen Resten  i   
der hyperbolischen    
MauerHerodotsent- l     
sprach. Es ist da- y, 95) X    
her anzunehmen,  {t l,  ätttuggviuitt-S    
dass hier wie dort , x      
nur die City mit den X     
Palästen befestigt   r    
War, und dass die    
übrige offene Stadt  RPM;    
sich vorstadtähnlich N" i; R 
anschloss und sich i M 
zwanglos in den Gär- m 1"" wir" 
ten und Dattelhainen Fig- 4c. Plan von Niniveh- 
der Ebene verlor, 
Wie diess noch jetzt bei den Hauptstädten des Orients der Fall zu sein 
pflegt. Der Palast von Korsabad, von König Sargon um 720 v, Chr. 
gebaut, gehörte nach den dort gefundenen Inschriften zu einer beson- 
deren Stadt, Kisir Sargon (Sargonsstadt), von welcher Sich auch die 
Stadtmauern nachweisen liessen; doch mag auch diese, ähnlich wie 
Borsippa an Babylon, an die äusscrsten Ausläufe der Vorstädte von Ni- 
nive gegränzt haben. Die Ruinenstätte von Nimrud wird mit Calah 
identificirt, und muss als Residenz wohl gleichen Rang mit der Haupt- 
Stadt selbst gehabt haben, wie die Ausdehnung der Palastterrasse und
	        
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