Palast von Babylon.
Die hängenden Gärten.
Stadt.
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Stufenpyramide von Nimrud vorzustellen haben, die aber schon von
Xerxes II zerstört und dann durch den Backsteinbezug für die Städte
Selencia und Ktesiphon bis auf die unterste Terrasse abgetragen wurde.
Weit bemerkcnswerther aber, wenn auch jetzt nur noch in unschein-
baren Resten erhalten, müssen die gewaltigen Uferbauten der chaldä-
ischen Könige genannt werden, welche die Existenzbedingung Unter-
mesopotamiens bildeten. Die Vernachlässigung dieser unschätzbaren
lxVerke, wie der Schleussen und Bewässerungscanäle hat aus dem Lande,
welches nach Herodot das fruchtbarste war das er kannte, und zwei-
hundert- bis dreihundertfaltigen Ernteertrag lieferte, einen pesthauchen-
den und entvölkerten Sumpf gemacht. Auch von Brücken finden sich
Spuren; 0b aber der
Tunnel der Scmira- i" N
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Herodot, welche in Ritze,
dem unabsehbar
weitgedehnten Ba-
bylon ohne Grund B-Izifltktilhiliii
und in den heutigen '
GfOSSStäClten des Fig. 39. Plan von Babylon nach Rich.
Orients ohne Ana-
logie sind, abgesehen von den Materialverhältnissen Meslppotamiiens,
welche bei hohen Bauten ganz unbenutzbar massige Erdgesc osse er or-
dert hätten.
Die beschriebenen Reste Babylons sind, wenn auch erst in neuerer
Zeit genauer untersucht, doch schon seit Langem bekannt. Bereits Ben-
jamin von Tudela spricht von Birs-Nimrud als dem biblischen Thurm
von Babel und diese Tradition hat sich bis auf unser Jahrhundert herab
fmtgepflanzt. Auch die Palastruinen von Babylon wurden von jeher als
solche erkannt, so dass auch die eine den Namen Babel, die andere den
Namen Kasr (Palast) stets trug. Ganz anders verhält es sich mit dem