Aegypten.
grösseren architektonischen Problemen. Diess zeigt z. B. das Riesen-
werk des Labyrinthes, über welche durch die Fabelsucht des Alterthums
gänzlich verschleierte Anlage durch Lepsius' Ausgrabungen im F ajum
jetzt einiges Licht verbreitet worden ist. (Fig. 25.) Es scheinen sich
nemlich hier um einen wahrscheinlich mehre Höfe bildenden oblongen
Mittelraum ausgedehnte Kammercomplexe in drei sich rechtwinklig
berührenden Schenkeln zu gruppiren, welche nach den erhaltenen Wän-
den durchaus nicht jene streng regelmässige Reihung annehmen lassen,
Fig. 25. Das Labyrinth nach Lepsius (Erbkam).
wie sie Herodot, Diodor, Strabo und Plinius beschreiben, sondern viel-
mehr ein in der That labyrinthisches Aggregat aus durchaus kleinen
Kammern, für welches nach den Erbkam'schen Aufnahmen noch fast
jeder Schlüssel fehlt. Monurnental ist an der ganzen Anlage lediglich
die Pyramide, welche die vierte Seite des oblongen Mittelraumes schliesst.
Dass aber der Privatbau so bedeutend hinter den Cultwerken zuw
rückblieb, hat seinen Grund ebenso sehr in der übergrossen Unterord-
nung des Menschen- in physischer Beziehung unter die Anforderungen
des Cultes, wie in der Gunst des ägyptischen Klimas Noth macht er-