Luxor zwciunddreissig, vom Mcmnonium Ramses II. achtundvierzig und
an dem grossen Tempel von Karnak hundertvierunddrcissig erforderten.
Kleine Säle erhielten durch das Eingangs- und Ausgangsportal genü-
gendes Licht, auch war wohl, wie Fig. 18, die dem Hofe zugewendete
Seite wenigstens in der oberen Säulenhälfte offen, je dichter aber der
Säulenwald und je grösser der Saal, desto düsterer mussten namentlich
die von den Eingängen entfernteren Räume werden. Man sorgte daher
für Oberlicht durch eine wohlberechnete und folgenreiche Vorrichtung,
in welcher bereits der Schlüssel zu allen Saalbauten mit erhöhtem Mittel-
schiffe lag. Die beiden mittleren zu beiden Seiten der Hauptaxe sich
hinziehenden Säulenreihen wurden nemlich um ein Dritttheil grösser
hergestellt, Wodurch die Architrave dieser namhaft höher zu liegen ka_-
men, wie über allen anderen Säulen des Hypostyls. So hob sich die
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Fig. 20.
Durchschnitt der
Halle von Kam ak.
Decke dieser Säulenreihen, ein erhöhtes Mittelschiff bildend, über den
ganzen übrigen gedeckten Raum. Die Verbindung zwischen den Decken
aber ward dadurch hergestellt, dass man über den beiderseits nächst-
liegenden niedrigen Säulen Pfeiler bis zur Höhe der Architrave des Mit-
telschiffes aufführte, und auf diese die Decke desselben auflegte. Zwi-
schen den Pfeilern aber hatte das Licht freien durch steinerne Gitter
Wenig beirrten Zugang, und versorgte nicht blos den Mittelgang reichlich,
sondern entsendete auch das Nöthige bis in die entferntesten Winkel
des Säulenwaldes. Wie Fig. 20 lehrt zeichnete man ferner die grösseren
Mittelsäulen auch noch durch Kelchcapitäle vor den übrigen aus, bei
welchen die schlichtere Form des Knospencapitäls angewandt war. Der
Eindruck eines solchen Saales und namentlich des Hypotyls von Karnak
muss ein grossartiger und reicher gewesen sein. Die Dimensionen des