Architektur.
Pyramiden.
erfolgen musste, zeigt die Pyramide von Mcidun (Fig. 4), bei welcher
man bis zu namhafter Höhe die Ummantelung ohne Terrasseneinziehung
emporführte, dann aber die Pyramidenanlage durch stark eingezogene
niedrigere Terrassen rasch abschloss. Hieher sind auch jene Pyramiden
zu rechnen, welche in eine Platform endigten und das gewaltige Piedestal
eines sitzenden Kolosses bildeten, wie sie nach Herodot im Mörissee
befindlich gewesen sein sollen.
Eine sehr merkwürdige Abweichung von der streng stereometrischen
Pyramidalform endlich zeigt die Knickpyramide von Daschur (Fig. 5),
Südliche Steinpyramide von Daschur.
welche, anfangs in ziemlich steilem Winkel (540 14') ansteigend, auf
halbem Wege denselben ändert, um in stärkerer Neigung (420 59') zu
früherem Abschlusse zu gelangen. Diese künstlerisch sehr unglückliche
Form scheint in der Aenderung des Bauplanes während der Arbeit ihren
Grund zu haben und war vordem wahrscheinlich in der Art gedacht, wie
die Pyramide von Meidun, wenn nicht die Obeliskenform auf den Bau
einwirkte. Die Pyramide ist auch merkwürdig durch die fast vollständig
erhaltene Bekleidung aus prachtvoll polirtem Mokattamstein.
Doch nicht blos in der Form sondern auch im Material zeigen sich
die grössten Verschiedenheiten. Schon ein König der dritten Dynastie,
Asychis, soll nach Herodot eine Pyramide aus dem nNilschlammq,