Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

Plastik. 
Verfall. 
Malerei. 
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Seitendurchgängen zeigen, aber in welcher Barbarei! Den Figuren feh- 
len zumeist die richtigen Proportionen: plump und formlos, ungelenk, 
ja bewegungsunfahig stellen sie bereits die vollkommene Erstarrung dar, 
Welche die Plastik des folgenden Jahrtausend in Fesseln halten sollte. 
Und wo noch alte Vorbilder in Kraft waren oder die Darstellung solche 
verstattete, wie an den Victorien der Piedestale, da springt wenigstens 
das Erlöschen des Technischen, welches am Septimius Severusbogen 
weilnn auch schon oberflächlich aber doch noch stylvoll behandelt wird, 
sc neidend in die Augen. Die Falten z. B. 
erscheinen wie die Bohrlöcher und Gänge   
des Holzwurmes in einfachen Striemen in   
die Gewandung eingeschnitten, ohne Ue-  rkcf-(CL all"  )gl 
bergänge und Motivirung, hart, roh und i t Myf  
lieblos flüchti i uch di Behandlun i "m lll l Ü 
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des Ganzen. l ß, I7Jlll Ä 
Ist von der gesammten römischen       
Kunst die Architektur das bedeutendste   l 
und die Plastik das quantitativ reichste, so f  (j Jg 
kann man die Malerei das reizendste Ge-  Ä v 
biet nennen. Wie in der Plastik so herrscht      
auch in der Malerei das Decorativsystem  13K  „  
vor; als monumentale Kunst, welche für  [l 
sich und um ihrer selbst willen schafft, tritt    1  l 
sie uns nur in früherer Zeit und auch da x KW! e l  y 
lediglich vereinzelt entgegen. Wie jene, so  ,  J 
erscheint auch sie vorzugsweise unselb-   l 
ständig und nachbildend, im ersten halben F w, Fa 06T 1b 
Jahrtausend zwischen altitalischer (etruski_ lg. m" Äesoöoniranriii-nunp] ogen 
scher) und hellenischer Richtung schwan- 
kend, später im engsten Anschluss an die griechischen Vorbilder, eine 
Fortsetzung und ein Ausläufer jener Kunst, wie sie sich in der helleni- 
stischen Periode, seit Alexander, entwickelt hatte. 
Die früheste Notiz von monumentalen Gemälden in Rom ist die 
von derAusmalung des Ceres-, Liber- und Liberatempels durch die bei- 
den unteritalisch-griechischen Künstler Gorgasos und Damophilos 
(493 v. C1112), deren Kunst, weil vorpolygnotisch, wenn auch bereits 
unter Anwendung der vier Farben, sich noch nicht viel von der älteren 
Vasenmalerei nach Art der Vase des Ergotimos und Klitias in Florenz 
unterschieden haben mag, jedenfalls aber sich auf Farbenausfüllung der 
von den Contouren umschriebenen Flächen ohne Nüancirting in Licht 
Rasen, Gesch. d. a. Kunst. 29
	        
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