Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

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Rom  
Kunst anzuknüpfen und diese Musterschöpfungen nach Möglichkeit zu 
reproduciren, begann man während der Regierung der Antonine nach 
den Werken der letztvergangenen Zeit sich zu richten und ging, je nie- 
driger man sich das Ziel steckte und je weiter man sich von den Origi- 
nalen und dem Urquell entfernte, einem um so rascheren Kunstverfall 
entgegen. 
Die ideale Kunst erscheint daher in zunehmender Schablonenhaf- 
tigkeit, Flüchtigkeit, kraftloser Inhaltslosigkeit und VerHachung, be- 
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Fig- 246- 
Piedestalreliefder Ehrensäule des Antoninus Pius. 
wahrt indess noch manches Gute gerade dadurch, dass die Vorbilder, 
wenn auch bei dem üblich werdenden Copiren nach Copien nur mittel- 
bar, auf die beste Zeit zurückgehen. Mehr Selbständigkeit musste na- 
turgemäss das Porträt bewahren; aber auch dieses würde, selbst wenn 
die alternde Kunst sonst noch frische Kraft genug besessen hätte, den 
massenhaften Anforderungen erlegen sein. Man denke nur an den ra- 
schen Wechsel der Imperatoren nach den Antoninen, welcher natür- 
lich ebenso häufig Veränderung der Kaiserstatuen in allen Städten des
	        
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