Volltext: Kunstgeschichte des Alterthums

lastik. 
Aeltere Peri 
lorle. 
Conüict der etrurischen und hellenischen Einflüsse. 
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alter später das Hellenische mehr Nachdruck, als zwei unteritalische 
Griechen Gorgasos und Damophilos 493 v. Chr. den Cerestempel 
mit (vorpolygnotischen) Gemälden und Thonstatuen schmückten, wel- 
chen letzteren acht Jahre darauf in den drei Gottheiten jenes Tempels, 
Ceres, Liber und Libera, die ersten Bronzestatuen Roms nachfolgten. 
Damit aber gleichsam der griechische Einfluss ein cntschiedenes Ueber- 
gewicht noch nicht erlangen könne, war gleichzeitig mit der Thätigkeit 
jener griechischen Künstler das Holzbild der Juno Regina von Veii nach 
Rom verpfianzt worden, welches wohl nicht ohne Einwirkung auf die 
vier bis fünf Jahre später (487 und 486 v. Chr.) geweihten Holzstatuen 
der Fortuna Muliebris gewesen sein dürfte. In der nächstfolgenden von 
Bürgerkriegen und Unglück jeder Art ge- 
füllten Epoche scheint der Kunstbetrieb Z 
schwach und das Bedürfniss hauptsächlich r 
durch die Beute aus eroberten und zerstör- ,    I; j  
ten etrurischen Städten gedeckt worden zu  f  -   "x 
sein, wenn auch manches gegenständlich i.   
Römische, wie der Ianus Geminus, wovon  L a7 " 1'   
Münznachbildungen erhalten sind (Fig.238),  z,   
Vertumnus und die lavinischen Penaten,  j-  f 
namentlich aber die ersten porträtartigen   
Ehrenstattien, wie die des Ephesiers Her- 
modorus, des Dolmetsch bei den Gesetz- Figrß  
gebungsarbeiten der Decemviren (450 v. 
Chr.), des Ahala und des L. Minucius als Retter vor Usurpation (439 
v. Chr.) und der vier von den Fidenaten getödteten Gesandten (438 
V. Chr.) dieser Periode ihre Entstehung verdanken. 
Erst als mit dem Ende der Samnitenkriege die römische Herrschaft 
die Griechenstädte Unteritaliens berührte (300 v. Chr.), gewann die 
Kunst lebhafteren Aufschwung. Damals entstand der reichere statua- 
rische Schmuck des Forums durch Ehrenbilder des Mänius, Camillus, 
Tremulus, Duilius, wie der beiden vom Orakel empfohlenen Griechen 
Pythagoras und Alkibiades, ferner, wie Detlefsen wahrscheinlich ge- 
macht hat, durch die fälschlich auf frühere Zeiten bezogenen Bildnisse 
der Sibylle, des Attus Navius, Horatius Cocles, M. Scävola (F) und 
Porsena, während auch das Capitolium durch die Statuen der sieben 
Könige, des Tatius und des Brutus, die Sacra via aber ausser den Stand- 
bildern des Romulus und Tatius sogar mit einem Reiterbilde (Clölia) 
geschmückt ward. Erhalten ist uns von allen diesen statuarischen Wer. 
ken, welche wohl fast ausschliessend Bronzearbeiten waren, nichts mehr 
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